Osteopathie

Grundprinzipien

Osteopathie ist eine eigene Form der Medizin, welche den menschlichen Körper als eine zusammenhängende Einheit betrachtet. Die verschiedenen Strukturen des Körpers haben zwar die unterschiedlichsten Aufgaben, können aber nur im Zusammenspiel funktionieren.Alle Bereiche müssen miteinander harmonieren, um die Funktionsfähigkeit des Körpers optimal aufrecht zu erhalten.

Der Osteopath konzentriert sich bei seiner Untersuchung und Behandlung (welche ausschließlich mit den Händen stattfindet – ohne Geräte, Spritzen oder Medikamente) deshalb nicht nur auf den Bewegungsapparat mit seinen Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken, sondern auch auf die Funktionalität von z.B Organen, Faszien, Nerven und Gefäßen. Mit Hilfe genauer anatomischer und physiologischer Kenntnisse versucht der Osteopath die Ursache der Beschwerden zu finden und zu beseitigen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein wichtiger Nerv, welcher für das Verdauungssystem zuständig ist, verläuft von den oberen Gelenken der Halswirbelsäule wie ein Kabel durch den Körper nach unten zum Darm. Kommt es zu einer Blockade in der Halswirbelsäule, kann es zu einer Irritation des Nervs und zu einer Beeinträchtigung seiner Funktion kommen. Dies wiederum kann zu Verdauungsproblematiken wie z.B. Blähungen oder Verstopfung führen. In diesem Fall würde der Osteopath also hauptsächlich den Nacken behandeln, obwohl die Beschwerden im Bauchbereich liegen.

Dabei ist zu beachten, dass jeder Mensch verschieden ist. Bei anderen Personen mit Verdauungsbeschwerden liegt die Ursache vielleicht im Bereich der Lendenwirbelsäule, an der Ernährung, oder es liegt eine Darmerkrankung vor. Sollte der Osteopath eine Erkrankung als Ursache vermuten, wird er Ihnen empfehlen einen Facharzt zu konsultieren.

Osteopathie bei Babys und Kindern

Im Säuglings- und Kindesalter finden ständig körperliche Veränderungen und Anpassungsvorgänge statt. Bereits bei der Geburt ist der kleine Säugling sehr starken Belastungen ausgesetzt, insbesondere im Bereich des Kopfes und der Schultern. Geburtskomplikationen wie ein verlängerter Geburtsvorgang, die Benutzung einer Geburtszange oder eine abnorme Lage des Kindes können die ohnehin schon großen Belastungen noch verstärken. Später können dann z.B. Infektionen oder Unfälle (Stürze etc.) den Körper schnell aus der Balance bringen und so Körperfunktionen beeinträchtigen. Häufig schafft es der Organismus es nicht, solche Belastungen von alleine vollständig zu kompensieren.

In der Kinderosteopahtie werden mit sanften Griffen und Behandlungstechniken die betroffenen Körperareale entlastet und wieder in einen entspannten Zustand gebracht.

Häufig stellen Eltern Ihre Kinder mit folgenden Problematiken in der Praxis vor:

Säuglinge/Babys:

  • Schiefhals
  • Schädelasymmetrie
  • Saug- / und Schluckprobleme
  • Verdauungsbeschwerden / 3-Monats-Koliken
  • Fußdeformitäten
  • Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen (nicht bei akuten Infektionen)


größere Kinder:

  • Asthmatische Beschwerden
  • Haltungsschwäche
  • Nackenverspannungen
  • Kiefergelenksprobleme
  • Aufmerksamkeitsstörungen/Lernprobleme etc.

Rechtlicher Hinweis

Die oben dargestellten beispielhaften Anwendungsgebiete stellen weder ein Heilversprechen noch eine Garantie auf Linderung bzw. Heilung o.a. Beschwerden dar. Für die oben angeführten Beschwerdebilder gibt es meist keine ausreichende Anzahl an wissenschaftlich Erkenntnissen/Studien, welche die therapeutische Wirksamkeit von osteopathischen Behandlungen belegen.

Grenzen der Osteopathie

Schwerwiegende Erkrankungen wie z.B. Knochenbrüche, Tumore oder akute Infektionen können osteopathisch nicht behandelt werden, sondern benötigen einer fachärztlichen Behandlung.

Osteopathie vs. Klassische Medizin

Die Osteopathie sieht sich nicht als Konkurrenz zur klassischen Medizin, sondern vielmehr als deren Ergänzung an. Eine osteopathische Untersuchung und Behandlung ersetzt nicht die Befunderhebung und Diagnose eines Arztes, stellt diese nicht in Frage und verändert sie auch nicht!